Rudolf Walter

Rudolf Walter
Soziale Architektur in Charlottenburg
1900 –1929


Fotografien Sebastian Kringel – Photographie www.sebastiankringel.de

„Rudolf Walters Gebäude sehen aus wie organisch gewachsen, asymmetrisch und zusammengesetzt – mit einer malerischen, märkischen, spätbarocken Formensprache. Seine Fassaden sind mit unterschiedlichen Werkstoffen, teilweise mit ornamentalen Kalksteinreliefs, reich gestaltet.“
Aleida Assmann

Tag des offenen Denkmals 11. & 12. September 2021
im Parkwächterhaus im Lietzenseepark

Rathausgalerie
Donnerstag, den 31. März 2021 Ausstellungseröffnung mit der Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch
Ausstellung 1 – 28. April.2021 – freier Eintritt

In Kooperation mit dem VerwaltungsInformationsZentrum Charlottenburg-Wilmersdorf (VIZ) 

Der Architekt Rudolf Walter (1864-1941) war Magistratsoberbaurat in Charlottenburg. Er ist in Stuttgart aufgewachsen, hat dort studiert und arbeitete dort für seinen Vater, den Architekten Carl Walter. Seine Mutter Marie Knoblauch, entstammte der bekannten Berliner Familie Knobloch (www.knoblauchhaus.de). Rudolf Walters Patenonkel, der Bruder seiner Mutter, Eduard Knoblauch, war der Architekt der Neuen Synagoge an der Oranienburger Straße. 

Rudolf Walter zog 1897 nach Berlin und heiratete hier die Professorentochter Auguste Hermine Elisabeth Franz (1869 – 1937). Als Baubeamter der Stadt Charlottenburg baute er zahlreiche Sozial- und Zweckbauten sowie Schulen und Wohnhäuser. Mit seinen Kollegen stand er vor der Herausforderung, dass durch den stetigen Anstieg der Einwohner:innenzahlen am Anfang des 20. Jahrhunderts Charlottenburg städtebaulich schnell für eine entsprechende Infrastruktur sorgen musste. Seine Gebäude sollten dabei auch mit knappen Ressourcen immer einen gewissen repräsentativen Charakter erhalten. Als Reformarchitekt (sein Baustil wurde auch als „märkischer Barock“ bezeichnet) berücksichtigte er dabei die Bedürfnisse der Menschen, die in seinen Gebäuden wohnen und arbeiten sollten. Fast alle seine Gebäude sind erhalten geblieben und beherbergen teilweise heute noch soziale Einrichtungen. 

Rudolf Walters markante Bauten sind vielen Charlottenburger:innen vertraut. So wie das Parkwächterhaus im Lietzenseepark, das Ledigenheim in der Dankelmannstraße, das ehemalige Waisenhaus in der Ulmenallee oder die heutige Lietzenseegrundschule. Die Ausstellung stellt das Werk des heute völlig unbekannten Architekten vor, der ausschließlich in Charlottenburg gebaut hat. Anhand eines großformatigen Stadtplans von 1927 und historischen sowie aktuellen Bildern der Gebäude, erschließt sich das nachhaltige Wirken von Rudolf Walter, dessen Gebäude heute alle unter Denkmalschutz stehen.

Ausstellungseröffnung mit Bezirksbürgermeisterin Kirstin Bauch